Feldschmied, Spießknecht, Bogenschütze Bernfried von der Bärnwacht

"Ich melde mich dafür freiwillig, Herr Oberst."
"Ich baue mal aus dem alten Metallschrott hier eine schöne Skulptur zu Ehren der Soldknechte."
Neuzeitlicher Name: Simon Eibisberger
Rang: Feldschmied, Spießknecht, Bogenschütze (Knechte)
Kontakt: Email
Waffen: Hammer und Amboss, Speer, Axt, Bogen
Lieblingsbeschäftigung: zeichnen, schmieden, schnitzen

1444 bei Rottenmann in der Steiermark geboren als der jüngste Sohn des Fridrich von der Bärnwacht, wurde er von seinem Vater auf die Burg Strechau geschickt, um dort das Handwerk des Klingenschmieds zu erlernen. Eines Tages, kurz bevor er seine Lehrzeit beendet hatte, schmiedete er einen schönen schlanken Dolch. Als der Meister der Schmiede von einer Besprechung mit dem Burgherrn zurück kam - und er noch betrunkener war als sonst - beschwerte dieser sich lautstark und voller Grimm darüber. „Was diesem Bernfried nur einfalle, einfach den guten Stahl zu verschwenden?!“ Auf Bernfrieds Bitte hin, er solle sich sein Werk doch bitte genauer ansehen, verlor der Meister vollkommen die Geduld und jagte Bernfried mit Schimpf und Prügel weg. Am nächsten Tage jedoch kam der Meister nicht wie sonst des Morgens zur Schmiede. So machte Bernfried, der nach wie vor auf eine gütliche Einigung aus war, sich auf die Suche nach ihm – und fand den Meister tot in seinem Hause liegend. Der Anblick ward gar schrecklich. Es war offensichtlich, dass der Meister keines natürlichen Todes starb. Und ein Detail macht die Umstände besonders schlimm: Bernfrieds neu geschmiedeter Dolch steckte bis zum Heft im rechten Auge des Meisters. Nun erfasste Bernfried mit einem Schlage ein großer Schrecken - man würde ihn der Tat verdächtigen. Darum flüchtete er kurzentschlossen und hastig nur mit dem wenigen Besitz, den er am Körper trug. Dem Allmächtigen sei Dank konnte er sich mit seiner Handwerkskunst gut durchschlagen, so dass er bald ein leidlich angenehmes Leben auf Wanderschaft führen konnte. Er aber strebte nach einer guten Anstellung als Schmied bei einem edlen Herrn. Doch tunlichst war er bemüht, nichts von dem Vorfall und seiner Lehre preis zu geben. Den Namen Bernfried wollte er einstweilen auch nicht mehr tragen, also nannte er sich Wilhelm, da er sich ja nicht sicher sein konnte, wie lange man ihn suchen würde. So zog Bernfried/Wilhelm durchs Land, über schneebedeckte Berge und durch sumpfige Täler. Als er eines Tages in die Nähe des kleinen Städtchens Klagenfurt kam, geriet er unversehens in einen tückischen Hinterhalt der osmanischen Renner und Brenner. Der dreist zuschlagenden Übermacht war Bernfried nicht gewachsen, er wehrte sich nach Kräften, wurde aber flugs entwaffnet und gefangen genommen. Doch am kommenden Morgen schon, es war noch vor Sonnenaufgang, wurde das osmanische Feindespack seinerseits Opfer eines Hinterhalts. Mit flinken Hufschlägen näherte sich eine kleine, aber kampfstarke Kärntner Truppe und fegte wie ein Sturmwind durch die Reihen der Ungläubigen. Schon beim ersten Durchpreschen von zwei Seiten wurden die Osmanen schmerzlich in ihrer Zahl fast halbiert. Aus dem Sattel geglitten waren diese Kärntner Krieger genauso kampfstark wie zu Pferd, wenn nicht sogar noch stärker. Nur kurz klangen die Schwerter, sausten auf ungläubige Häupter nieder und trennten diese unter fremdländischen Flüchen von ihren Leibern. Feindesblut wurde rechtschaffen vergossen, die Osmanen waren besiegt, hinweggefegt wie die ägyptischen Heere im Roten Meer durch die Macht Gottes. Und Moses gleich schritt ein mächtiger Streiter der rot-schwarz gewandeten Schar, auf Bernfried zu. Jener ward gefesselt an einen Baum gebunden, hilflos, wartend. Doch ihm tat der noch unbekannte Streiter nichts zuleide. Im Gegenteil, rasch befreite er Bernfried, der sich artig bedankte. In der Schuld stehend, ihnen sein Leben zu verdanken, schwor Bernfried seinen Rettern Dank und Treue. Diese stellten sich nun als Soldknechte der inzwischen schon legendären Compania Carantania vor, Elitesöldner des Kaisers unter dem Kommando des Obersts von Grafenecker, Hauptmann der Kärntner Truppen im Abwehrkampf gegen die Osmanen. Bernfried indes ergriff sogleich die Gelegenheit und bezeugte seinen Wert für die Compania. Er bot umgehend seine Dienste als Schmied an, zur Herstellung und Reparatur von Schutz- und Trutzwaffen. Und vielleicht, so hoffte er, würde er selbst einstmalen ein kühner Spieß- oder Schwertknecht in den Reihen der Soldknechte werden und im Angesicht des Herrn ein gottgefälliges Schicksal erfüllen. Diesen hehren Wunsch lasen ihm die Soldknechte nur zu gefällig von seinen Augen ab. Lachend steckten die abgebrühten Recken ihre Schwerter weg und sagten: „Na dann stellen wir dich mal unserem Oberst vor …“
Im realen Leben habe ich Maschinenbau gelernt, Grundwehrdienst Pionier … und probiere mich künstlerisch aus. Und wenn noch Zeit bleibt, dann baue ich am alten Gehöft Bärnwacht weiter.