Cantinjere, Schwertweib, Bäckerin Margarethe Maria Becker

" ... " *freundlich und schweigend schauen*
Neuzeitlicher Name: Maria Baumgartner
Rang: Cantinjere, Schwertweib, Bäckerin (Weiber)
Kontakt: Email
Waffen: Nähnadel, langes Schwert, Dolch, Bogen
Lieblingsbeschäftigung: nähen, fechten, backen, tanzen, singen, tagträumen etc.

Margarethe Maria Becker wurde als Erstgeborene von vier Töchtern des Bäckers Rochus und seines Weibes Agatha in Salzburg geboren. Da ihr Oheim das Amt des Stadtpfarrers innehatte, waren ihre Eltern ganz besonders um eine strenge Erziehung zu Tugend und Sittsamkeit bemüht und zudem bedacht, sie von allen nur denkbaren Anstößigkeiten der rauen Welt fernzuhalten.
So wuchs Margarethe wohlbehütet heran. Sie liebte es über die Wiesen vor den Stadtmauern zu tanzen und, sofern sie sich alleine wusste, zu singen. Dabei war sie im Grunde ein sehr ernstes und sogar schüchternes Mädchen.
Eines Tages zog die Compania Carantania durch die Stadt. Ein paar Soldknechte kauften bei Margarethe Brot, ehe sie in die Schenke wollten. Margarethe befragte sie über deren Fahrt und ob sie schon gegen viele Feinde gekämpft hätten. „Pah, wir beide“, prahlte der eine und deutete auf seinen Kameraden, „gegen Hunderte – ach was Tausende, sag ich dir!“ „Naja, eigentlich“, versuchte der andere „richtig“ zu stellen, „sind die meisten schon bei unserem furchteinflößenden Anblick davon gelaufen.“ Irmelind, die daneben stand, versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. Nach einigen weiteren genauso wahrheitsgetreuen Erzählungen verabschiedeten sie sich schließlich und gingen ihrer Wege.


Als Margarethe später Teig bereitete, schweiften ihre Gedanken ab zu den Soldknechten, die sie insgeheim sehr bewunderte. An deren rauer Art wollte sie sich nicht weiter stören. Dabei war sie so abgelenkt, dass sie den Teig versalzte! Welch schreckliches Unglück! Das war ihr noch NIE passiert. Ihr Vater war außer sich, als er davon erfuhr und mahnte sie heftig: Seit die Soldknechte in der Stadt wären, wirke sie so geistesabwesend. Sie würde nur mehr durch die Backstube tanzen und deren Lieder pfeifen. Was ihr nicht einfiele! Am Ende habe sie gar noch ein Auge auf einen geworfen! Sich mit Soldknechten einzulassen ...! Sie habe gar keine Ahnung von der Welt! Diese Soldknechte wären nicht nur derbe Schnitter, sondern ehrlos und in aller Welt verrucht!
Tatsächlich handelte es sich bei Margarethe nur um einfältige Mädchenschwärmerei, die auf allgemeine Bewunderung zurückzuführen war, doch die Scham trat ihr ins Gesicht und der Vater glaubte seine Vermutung bestätigt. Sie flehte ihn an, er möge ihr verzeihen, nimmermehr würde sie (bei der Arbeit) einen Gedanken an diese verschwenden wollen oder ihr ein Fehler unterlaufen. Verärgert schickte er sie wieder an die Arbeit. Inzwischen war es bereits spät geworden. Margarethe nahm das letzte Mehl und bereitete neuen Teig. Doch kaum war das Brot im Ofen, dachte sie an die abenteuerliche Fahrt, von der Irmelind erzählt hatte, und schlief in Gedanken an manch charmanten Blick, der ihr zugeworfen worden war, ein. Es dauerte nicht lange da schreckte sie hoch. Überall war Rauch, das Brot schwarz verkohlt und Margarethe am Boden zerstört. Der Vater würde sie verstoßen oder gar erschlagen. Sie hatte schreckliche Angst und wusste sich keinen anderen Ausweg, als fortzulaufen. Also packte sie ihre Habseligkeiten und schlich sich davon. Sie war nicht weit gekommen, da traf sie auf Irmelind und erzählte ihr was denn geschehen war. Diese tröstete sie und schlug vor, mit ihr und den Soldknechten zu ziehen. Margarethe sah ein, dass es wohl das Beste wäre, was sie nun tun könne und so ging sie mit ihr zum Hauptmann und bat ihn, sie in die Compania aufzunehmen. Der Hauptmann - für seine Strenge und sein wohlbedachtes Handeln bekannt - überlegte genau, stimmte dann aber - mit der Hoffnung, schon bald endlich wieder ein saubereres Lager vorzufinden - zu und hieß das junge und hübsche Mädel herzlich willkommen.
Im 21. Jahrhundert mache ich gerade die Ausbildung zur Augenoptikerin.